Die Schule am Webersberg, Förderschule körperliche und motorische Entwicklung in Homburg, konnte in der vergangenen Woche einen besonderen Gast begrüßen, und zwar das Filippa Gojo Quartett aus Köln. Das Ensemble präsentierte den Schülern in zwei Konzerten das musikalische Märchen „Der gelbe Vogel und das kleine Mädchen“, eine kindgerechte Geschichte, die mit Jazz, Soul und lateinamerikanischer Musik erzählt wird. Dieser Auftritt wurde durch die finanzielle Unterstützung des Fördervereins der Schule, den „Freunden körperbehinderter Menschen e.V.“, ermöglicht.
Die Vereinsvorsitzende Michaela Günther meinte nach dem Konzert, dass es eine große Freude gewesen sei zu sehen, wie spontan sich die Kinder und Jugendlichen für eine Musikrichtung begeistern konnten, die ihnen bisher nicht geläufig gewesen sei. Sehr gespannt verfolgten sie die prägnant vorgetragenen Texte, lauschten den groovigen Stücken, den brasilianischen Rhythmen und den spannungsreichen Liedern, die auf hohem Niveau mit Gesang (Filippa Gojo), Percussion (Lukas Meile), Klavier (Sebastian Scobel) und Kontrabass (David Andres) dargeboten wurden. Die vier jungen Berufsmusiker haben sich zum Ziel gesetzt, dass Menschen in den Genuss von Musik kommen können, die nicht zu den üblichen Konzertbesuchern gehören. Dass ihnen dies an der Schule am Webersberg gelungen ist, kann der Schulleiter Stefan Friderich, bestätigen: „Ich bin sehr überrascht, wie begeistert unsere Schüler auf diese anspruchsvolle und hochwertige Musik reagiert haben, und bin sehr froh, dass wir das Filippa Gojo Quartett in unserer Schule zu Gast haben durften.“ Für das Quartett, das sein Programm schon in vielen Schulen präsentiert hat, war der Auftritt in einer Förderschule etwas Besonderes. Sie berichten, dass ein besonders lebhafter Dialog zwischen ihnen und ihrem jungen Publikum entstanden sei, der allein dadurch zu beobachten gewesen sei, dass sich die Schüler zu den Rhythmen bewegt und mit geklatscht haben. Selten hätten sie eine solche Aufmerksamkeit und Begeisterung bei Kindern erlebt. Repräsentativ dafür ist wohl die Äußerung vom Drittklässler Benjamin, der schon nach ein paar Takten der jazzigen Klänge zu seiner Sitznachbarin sagte: „Das ist ja voll cool!“ Auch der schwerstbehinderte Alexander wurde von der Musik förmlich mitgerissen, was er durch heftiges Mitschwingen und Jauchzen zeigte. Abschließend bedankte sich der Schulleiter bei dem Quartett für das musikalische Highlight mit einem Blumenstrauß. Die Schüler durften noch Fragen an die Musiker stellen und sich an den Instrumenten ausprobieren.